Häufig sehen JPEG-Bilder, die direkt aus der Kamera kommen, besser aus, als das unbearbeitete RAW-Format. Im Zusammenhang mit der Komprimierung werden bereits einige „Optimierungen“ vorgenommen, so wie die Kamera sich eine Optimierung vorstellt. So wurde bereits das Rauschen reduziert und nachgeschärft.

Rauschreduktionen sind bei RAW-Bearbeitung aber ausgefeilter als in den Programmen, die direkt in der Kamera installiert sind. Gleiches gilt für den Weißabgleich. In der Kamera sind die Möglichkeiten begrenzt. In der FUJIFILM X-T2 gibt es allerdings einen RAW-Konverter mit dem nachträglich in der Kamera Einstellungen verändert und Variationen des Fotos erzeugt werden. Die genaue Beschreibung liegt hier.

Den Konverter aus der Kamera kann man auch mit der APP FUJUFILM X-RAW Studio nutzen, wobei jetzt der Bildschirm eines Computers zur Verfügung steht und die Einstellungen auch als Presets gespeichert werden können.

Es muss aber klar sein, dass bei noch kein optimiertes Bild vorliegt, sondern ausschließlich Rohmaterial. RAW sind keine Bilder sondern die Sammlung der Sensor-Informationen

Die Bildinformationen, die hierdurch verändert wurden, sind so aber verloren.



Links ist das Basis-DNG-Bild, welches im leicht überbelichteten Himmel mehr Struktur aufweist, als das JPEG-Bild, welches direkt aus der Kamera kommt.

Mit Ausnahme des Himmels ist dies sehr gut geworden. Die meisten Schnappschüsse mit korrekter Belichtung könnten daher ohne Nachbearbeitung verwendet werden.

Rechts sieht aber eine sehr deutliche Verbesserung durch Dunstentfernung, leicht zusätzlicher Kontrast etc.

Jedes Mal, wenn eine JPEG-Datei gesichert wird, erfolgt automatisch eine weitere, derartige Optimierung. Es gehen daher jedes Mal Informationen verloren. (Bei 20 Sicherungen konnte ich einen sichtbaren Effekt allerdings noch nicht feststellen.)

Bei JPEG verfügt man über 8 Bit und bei RAW über 12-14 Bit, d.h., an Stelle von 2 hoch 8 können 2 hoch 14 Informationen je Pixel gespeichert werden, was sich vor Allem in differenzierten Farben und somit einer genaueren Darstellung von Details widerspiegelt.

Bei RAW hat man 16.000 Helllligkeitsstufen gegenüber 256 bei JPEG, daher kann man viel präziser anpassen.

Wenn man schon mit einer Kamera mit 20 oder 40 Megapixel arbeitet, sollte man nicht drei viertel davon ungeprüft vernichten.

Zumindest die Erst-Bearbeitung sollte daher in RAW erfolgen.

Bei RAW bleiben unabhängig der Anzahl und Intensität alle Informationen erhalten und man kann auf jeden Zwischenschritt wieder zurück. Bei JPEG gehen mit jeder Verarbeitung und Speicherung Informationen unwiederbringlich verloren. Bei RAW werden die Dateien daher auch mit jedem Bearbeitung-Schritt größer.

Im Folgenden wird die Bearbeitung von DNG-Dateien mit dem Programm Affinity auf einem iPAD Pro vorgestellt. Dieses Programm kostet einmalig 22€ für das iPAD. Einige Funktionen sind anders als in der Desktop-Version für 55€.

Unter- und Überbelichtungen können problemlos korrigiert werden. Bei stark unterbelichteten Fotos sind mehr Informationen verfügbar als bei stark überbelichteten Fotos.

Alle Bearbeitung-Werkzeuge funktionieren auch mit JPEG, aber RAW reagiert ganz anders.

Auch Zuschnitte sind non-destruktiv.

Bei unterschiedlichen Bearbeitung-Schritten ist das Nachschärfen immer der letzte Schritt. Ansonsten würde man Informationen zerstören, die für vorhergehende Schritte sinnvoll wären.