Mit einer FUJIFILM X-T30 wird analysiert, welche Auswirkungen verschiedene Einstellungen bei den unterschiedlichen Automatik-Modi haben.

Es wurden drei unterschiedliche Motive (unterschiedlicher Kontrast, Detail-Reichtum, Himmel-Anteil ..) zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort innerhalb von einer Stunde fotografiert. Es war ein bewölkter Nachmittag im Februar. Daher war das verfügbare Licht identisch, egal, wie ich mich umgedreht hatte.

Als Objektiv verwendet wurde das XF 18-55mm mit F/2,8-4. Bei der eingesetzten Brennweite von ca. 33-36mm lag die Offen-Blende bei F/3,6.

Im Rahmen der eingesetzten Filmsimulation wurden die Höhen, die Tiefen und die Schärfe jeweils auf +2 gesetzt und der Weißabgleich auf Automatik.

Neben der Automatik über alle Komponenten wurde die Zeit-, die Blenden- und die ISO-Automatik verglichen.

Vorab-Resumee:

Der Fotograf kann sich getrost auf das Motiv, den richtigen Zeitpunkt und die Optimierung der Bildkomposition konzentrieren.

Wenn man eine gleichmäßige Belichtung akzeptiert, spricht nichts gegen eine Automatik.

Wenn man Ausschnitte besonders pointiert hervorheben oder abweichend belichten möchte, kommt die manuell Belichtung zum Einsatz. Hierzu gibt es dann einen gesonderten Beitrag.

Wenn man RAW und JPEG aufnimmt, kann man auch hinterher noch eine Belichtungsreihe und sogar HDR generieren, da all benötigten Informationen in einem RAW Original enthalten sind.

Wichtig ist auch die EV-Anpassung mit dem Wahlrad, da die Automatik der Kamera nicht immer das trifft, was man selber möchte.

Da dunkle Bereiche nachträglich angehoben werden können, ausgebrannte helle Stellen aber verloren sind, sollte man immer so hell belichten, dass alle relevanten Informationen in den hellen Bereichen gut sichtbar sind.

Dies gilt auch für Sondersituationen, wie z.B. Schnee oder Nebel. Auch dies wird gesondert behandelt.









von oben nach unten:

  • 1/200 Sec; f/5,6; ISO 160
  • 1/210 Sec; f/5,6; ISO 160
  • 1/250 Sec; f/5,6; ISO 160

ISO stand bereits auf dem Minimal-Wert und konnte daher nicht weiter reduziert werden.

Demzufolge musste die Veränderung der anderen beiden Parameter erheblich stärker ausfallen, als bei EV+2. Bei der Blende gibt es nur bestimmte Größen. Die Feinabstimmung erfolgt daher über die Belichtungszeit.

von oben nach unten:

  • 1/105 Sec; f/4,5; ISO 160
  • 1/100 Sec; f/4; ISO 160
  • 1/90 Sec; f/4; ISO 160

von oben nach unten:

  • 1/60 Sec; f/3,6; ISO 250
  • 1/60 Sec; f/3,6; ISO 320
  • 1/60 Sec; f/3,6; ISO 250

Die Blende wurde Maximum geöffnet und die Belichtungszeit auf einen akzeptablen Wert für ein ruhendes Motiv verlängert. Bei ISO wurde die größte Veränderung vorgenommen.

Links ist mit -2EV und rechts mit +2EV fotografiert worden.

Grundsätzlich haben die Fotos in der Mitte eine ausgewogene Beleuchtung und die anderen sind zu dunkel oder zu hell.

Links hat der Himmel aber mehr Dramatik und rechts sind einige Details besser sichtbar.

Hier bietet sich dann eine Belichtungsreihe an. Dies wird woanders beschrieben.

Grundsätzlich spricht aber nichts gegen die Belichtung mit Vollautomatik. Bei Vollautomatik werden keine RAW-Dateien erzeugt, selbst, wenn RAW+FINE ausgewählt wurde.



von 1/105 Sec bei Blende 4,5 (siehe Vollautomatik Mitte) konnte auf 1/140 Sec bei Blende 4,0 verkürzt werden

Durch Blende 8 von 1/105 auf 1/34 sec

Durch Blende 16 von 1/140 Sec auf 0,1 Sec.

Durch die Stabilisatoren in der Kamera und im Objektiv wurde dieses Bild aus der Hand noch ausreichend scharf (bei dieser Vergrößerung)

Zeit-Automatik

Nur die Belichtungszeit wird automatisch ermittelt. Die Blendenöffnungen sind (von links nach rechts) mit f/4, f/8 und f/16 sehr unterschiedlich.

Das Ergebnis ist ein etwas helleres und klareres Bild als die Vollautomatik oben.

Bei der Zeitautomatik greifen auch die anderen Parameter der Rezeptur. Da ISO 250 anstelle von ISO 160 (oben) vorgegeben wurde, steht eine größere Lichtmenge zur Verfügung.

Durch die Parameter Lichter +2, Schatten +2 und Schärfe +2 wandert das Histogramm ein wenig nach links und die Extremwerte wurden beschnitten.

Man kann ja sowohl den ISO-Wert als auch die Belichtungszeit und das Histogramm bereits nach halbem durchdrücken sehen und entscheiden, ob die Belichtungszeit noch ausreichend ist. Ggf. passt man ISO manuell an.

Die Histogramme sind für alle unterschiedlichen Belichtungszeiten nahezu identisch, was ja auch das Ziel war.

Wichtig ist, dass die Blende zur gewünschten Wirkung passt.



f/9

f/6,4

f/5,6

Blenden-Automatik:

jetzt kann die Verschlusszeit gewählt werden und die Blende wird ermittelt.

Alle Fotos mit 1/60 Sec. 

Je größer die Himmelsfläche war, desto mehr Licht stand zur Verfügung. 

Es wurden auch noch Tests mit 1/250 und 1/500 Sec durchgeführt. Hier wurde für alle Fotos eine Blende von f/3,6 ermittelt, da dies die Offenbarende des Objektivs bei ca. 35mm ist.

Aber auch hier sieht man, dass die Fotos bei den unterschiedlichen Modi vergleichbar sind.

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Blende 8; 1/60 Sec; ISO 320

Blende 8; 1/250 Sec; ISO 1250

Blende 8; 1/500 Sec; ISO 3200

ISO-Automatik

Zwischen 1/60 Sec und 1/250 Sec liegen 3 Belichtungs-Stufen

Zwischen ISO 320 und ISO 1250 aber 6 Stufen

Zwischen 1/250 und 1/500 Sec liegt eine Stufe; zwischen ISO 1250 und 3200 liegen vier Stufen.

ISO ist offensichtlich mit Zwischenstufen ausgestattet.

Bei dem Trans II – Sensor der X-T10 (oder X100S oder X100T oder E2 …) beträgt die Grund-ISO 200. In meinem Test wurde mit f/2,2 gestartet. ISO 250 ergab f/2,5, ISO 320 dann f/2,8 usw. 

ISO-Stufen: 200, 250, 320, 400, 500, 640, 800 …

Blende: f/2,0, f/2,2, f/2,5, f/2,8, f/3,2, f/3,6, f/4 …

Verschlusszeiten: 1, 2, 4, 8, 15, 30, 60, 125, 250, 500, 100, 2000, 4000 

Sechs ISO-Stufen vervierfachen die Lichtverstärkung; bei sechs Blendenstufen wird das Licht verdoppelt. Dies liegt daran, dass diese möglichen Blendenstufen nicht der Internationalen Standard Blendenreihe entspricht: f/1,0, f/1,4, f/2,0, f/2,8, f/4,0, f/5,6, f/8, f/11, f/16, f/22, f/32, f/45, f/64, f/90

Bei den Verschlusszeiten gibt es logischerweise keine Drittelstufen; wenn doppelt so lange belichtet wird, verdoppelt sich die Lichtmenge

Somit wird nur bei den Stufen f/2,8 und f/4 die Lichtmenge verdoppelt. Es gibt hier somit synchron zum ISO-Wert ebenfalls Drittel-Stufen der Verdopplung.

Ich habe drei unterschiedliche Automatik-Voreinstellungen gewählt: 200-800; 200-1600 und 200-3200 mit einer minimalen Verschlusszeit von 1/60 Sec. 

(aktualisiert 25. Nov. 2023)

Belichtung messen:

Es gibt verschiedene Varianten, die bei der X-T2 über das Rad unterhalb der Belichtungszeit eingestellt werden können:

Die Durchschnittsermittlung erfolgt immer so, dass ein mittelgrau entsteht. Ein weißes Blatt und ein schwarzes Blatt werden im Ergebnis somit identisch grau.

Je nach Motiv muss daher zwingend die EV-Korrektur angewendet werden.

  • Integralmessung
    • berücksichtigt die gesamte Sensorfläche
    • hier ist somit auch das gewählte Format relevant
    • reagiert nicht so stark, wie die Mehrfeld- oder Spotmessung. Daher geeignet, wenn mehrere Aufnahmen im vergleichbaren Look entstehen sollen
  • Spotmessung
    • berücksichtigt 2%, d.h. die Mitte des Bildes in der Größe eines mittelgroßen AF-Feldes.
    • Alternativ kann auch das aktive AF-Feld herangezogen werden. Hierzu muss aber auch auf ein konkretes Feld fokussiert werden, d.h. AF-Modus Einzelfeld oder manueller Fokus
    • geeignet für genaues messen; sollte gemeinsam mit der AE-L Taste genutzt werden, damit eine Verschiebung des Ausschnittes keine Veränderung erzeugt
  • mittenbetonte Integralmessung
    • gesamte Sensorfläche, wobei die Bildmitte stärker gerichtet wird
    • reagiert nicht so stark, wie die Mehrfeld- oder Spotmessung. Daher geeignet, wenn mehrere Aufnahmen im vergleichbaren Look entstehen sollen
    •  
  • Mehrfeldmessung
    • es werden 256 Felder berücksichtigt und versucht, die Belichtungssituation zu erkennen und zu berücksichtigen 
    • ist in den meisten Fällen die beste Wahl