Die Angaben und Einstellungen beziehen sich auf die X-T2. Grundsätzlich ist die Funktionalität mit den anderen Modellen vergleichbar, findet sich aber an anderer Stelle im Menü wieder.

AF-Modus

Über das Rad vorne links kann zwischen S(ingle) = Einzelfokussierung, C(ontinous) = wiederholte Fokussierung und M(manuell) = manuelle Fokussierung gewählt werden. 

Für eine erfolgreiche automatische Fokussierung werden Kontraste und oder Kanten benötigt, zu deren Erkennung ausreichend Licht erforderlich ist. Ggf. macht es daher Sinn zwischen der Fokussierung und der tatsächlichen Aufnahme mit unterschiedlicher Lichtmenge zu arbeiten.

Man kann wählen, ob die vollständige oder eine reduzierte Anzahl von Fokusfelder berücksichtigt werden soll. Ich verwende die reduzierte Anzahl, da die Positionierung dann schneller erfolgt. Die gesamte Anzahl verwende ich nur, wenn ein ganz präzise Fokussierung erforderlich ist, z.B. bei Makros.

Meine bevorzugte Vorgehensweise:

Ich fotografiere vorwiegend statische Objekte (Street, Landschaft, Stilleben..) bei ausreichendem Licht. Daher bin ich nicht auf maximale Geschwindigkeit angewiesen. 

Ich kann daher manuell fokussieren (Modus = M). Über den Fokushebel positioniere ich und sehe eine vergrößerte Vorschau dieses Ausschnittes im Display. Fokussiert man über den Sucher, drückt man auf den hinteren Einstellring und aktiviert die bildfüllende Zoom-Ansicht des Ausschnitts. Da ich als Assistent das Focus Peaking  eingestellt wurde, kann jetzt über den Fokusring scharf gestellt werden. Da FOKUSKONTROLLE im Menu AN ist, sehe ich auch den Schärfe-Bereich. Die TIEFENSCHÄRFESKALA wurde auf FILMFORMAT-BASIS und nicht auf PIXEL-BASIS gestellt und zeigt einen etwas größeren Bereich an. Wenn man die Blende verändert, verändert sich der angezeigte und aktive Schärfebereich. Hierüber kann ohne mathematische Berechnung der Hype-Fokal-Punkt eingestellt werden, damit vom Motiv bis zu Unendlich alles scharf ist. 

Wenn man ein AF-Objektiv verwendet, kann durch das Drücken der AF-L-Taste automatisch auf den gewählten Ausschnitt fokussiert werden. Ein Signalton zeigt an, dass ein Fokus gefunden wurde. Dreht man dann am Fokusring, kommt man in den Zoommodus und kann nachjustieren. Hierzu muss aber die Einstellung AF+MF aktiviert sein und die AF-L-Taste (oder eine andere) entsprechend mit dieser Funktion belegt worden sein.

Noch schneller geht es im S-Modus und AF+MF aktiviert. Beim halben durchdrücken wird automatisch fokussiert. Es muss halb gedrückt bleiben. Bewege ich den Fokus-Ring wird in den Zoom-Modus gewechselt und ich kann nachjustieren. Wenn man am hinteren Einstellrad dreht, kann der Zoom-Faktor verändert werden. Auch hier sehe ich die Tiefenschärfeskala.  Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Automatik keinen Fokus finden konnte, weil z.B. zu wenig Licht zur Verfügung stand. 

Sobald man den Fokusring benutzt, entscheidet der Mensch und nicht die Kamera, ob fokussiert werden konnte. Ist AF+MF aktiviert, ist die Wahl der Auslöse-Priorisierung Fokus ohne Bedeutung. Es wird somit immer ausgelöst, auch wenn keine Fokussierung erfolgen konnte.

Dieses Verfahren ist auch sehr hilfreich, um die richtige Blende zu finden.

Zwischen beiden Verfahren (M oder S) gibt es jedoch einen ganz entscheidenden Unterschied. M arbeitet immer mit Offenblende und man muss den Auslöser nicht gedrückt halten. S mit der jeweils eingestellten Blende.

Autofokus speichern

Will man nach dem Scharfstellen noch die Komposition durch eine anderen Bildausschnitt verändern, muss die Einstellung gespeichert und eine erneute Fokussierung verhindert werden. In der Einstellung AE/AF LOCK MODUS kann festgelegt werden, ob die Speicherung nur bei gedrückter AF-L-Taste aktiv bleibt oder ob sie durch erneutes Drücken erst ausgeschaltet werden muss. Im Display sieht man bei aktivem Lock AFL. Außerdem ertönt beim Drücken auf den Auslöser nicht mehr das Fokussier-Signal. Drückt man jetzt auf die AF-L-Taste ist alles wieder normal.

AF-Modus

  • AF-speichern

    • wenn das Motiv sich nicht in der Bildmitte befindet
    • Nach Auswahl des Fokus-Messfeldes wird das Motiv durch Auslöser bis zum ersten Druckpunkt vermessen
    • Fokus und Belichtung wurden jetzt gespeichert
    • jetzt kann der Ausschnitt verändert werden, ohne die Einstellungen zu verändern
    • Alternativ kann auch die AF-L (Fokus) oder AE-L (Belichtung) Taste gedrückt werden, um jeweils einen der Werte zu speichern
    • Im Aufnahme-Menü -4 (X-T30) bzw. in den AF/MF-EINSTELLUNGEN (X-T2) wird dies festgelegt
      • AE/AF LOCK MODUS (X-T30) bzw. SPERRE SPOT-AE &FOKUSS (X-T2)
        • Bei WECHS. (=EIN/AUS) werden die Werte nach dem Drücken der AFL-Taste gespeichert.
        • Sie bleiben gespeichert, bis die Taste erneut gedrückt wird
        • in diesem Fall muss man nicht bis zum ersten Druckpunkt drücken
        • IM AF LOCK MODUS wurde festgelegt, ob beide Werte oder nur der Fokus (AF) gespeichert werden sollen

M(manuell) Fokussieren

manuelles Fokussieren ist bei der Nutzung von Fremdobjektiven mittels Adaptern notwendig  und manchmal auch bei AF-Objektiven sinnvoll, schneller und besser.

Über die Einstellung des Autofokus-Bereiches (Menü oder besser über Funktionstaste) wählt man den Bereich aus, der für die Fokussierung berücksichtigt werden soll.

Auf der Vorderseite auf M stellen und den MF-Assistenten nutzen, den man im Menu eingestellt hat. Beim Druck auf das Einstellrad zwischen AEL und AFL bekommt man eine ZOOM-Abbildung des gewählten Fokusausschnittes zur Feinjustierung.

Zunächst wählt man die Blende aus und verändert dann über den Fokusring den Schärfebereich. Wurde im Display Setup im Menu die FOKUSKONTROLLE aktiviert und die FOKUS MASSEINHEIT auf m gestellt, sieht man, auf welcher Entfernung der Fokus liegt. Abhängig von der gewählten Blende sieht man dann auch den Bereich, was alles scharf sein wird.

  • STANDARD
    • keine weitere Unterstützung 
  • DIGITALES SCHNITTBILD
    • kann ich nicht mit umgehen
  • MAX. GLANZLICHT FOKUS WEISS(H) -> dies ist meine Priorität
    •  man kann die Farbe in die Intensität messen, mit der die scharfen Bereiche angezeigt werden
    •  

AF (Automatisch Fokussieren)

S(ingle) = Einzelbild

Umschalten auf S. Der Fokus wird jetzt nur einmal beim Druck auf den Auslöser ermittelt. Dies ist somit für statische Motive die bessere Auswahl.

Fokussieren auf sich bewegende Objekte:

  • Objekte verändern den Abstand zur Kamera und somit den Schärfebereich
    • Am Besten mit AF-C; bei Serien geht nur AF-C
    • Es geht aber auch AF-S, wenn es nur ein einzelnes Bild ist. 
      • Hier muss die Auslöse-Priorität auf Fokus liegen. AF+MF muss somit deaktiviert sein. Der AF-Modus steht auf Einzelpunkt (größer ist besser) oder auf AF-Zone. Damit das Fokussieren so schnell wie möglich geht, sollte der Boost-Modus eingeschaltet sein und die Fokussierung über die schnelleren Punkte in der Bildmitte erfolgen. Verschlusszeit auf mindestens 1/1000s und ausreichend gute Belichtung.
      • Wichtig ist, dass noch nicht halb gedrückt wird, da ansonsten bereits fokussiert werden würde.
      • Ohne auszulösen wird das Objekt verfolgt und dann in einem Zug durchgedrückt und ausgelöst.
      • Das Objekt muss während diesem Vorgang weiterhin verfolgt werden.
      • Durch Fokus-Priorität wird nicht beim Auslösen das Foto erstellt, sondern erst, wenn die Fokussierung erfolgt ist.
      • Man kann somit nicht selber zu 100% den Zeitpunkt bestimmen
    • Es geht auch mit manueller Fokussierung
      • Hier stellt man manuell auf den Ort scharf, wo das Objekt erwartet wird.
      • Über die Blende kann man die Schärfentiefe und somit den Fehler-Toleranz-Bereich festlegen
      • Halb durchdrücken, wenn sich das Objekt nähert und ganz, wenn es den geplanten Ort passiert
      • Hier wäre ein Serienbildmodus sinnvoll, damit man bereits kurz vorher anfangen kann, aufzunehmen
  • Objekte verändern die Position auch zwischen rechts und links
    • Mitziehen
      • Durch Abblenden ergibt sich die benötigte Schärfentiefe
      • längere Verschlusszeiten (z.B. 1/60s wenn für ein normales Bild ggf. 1/1000s sinnvoll wäre)
      • Die Kamera muss sich exakt auf der Spur der Bewegung des Objektes und mit gleichbleibender Geschwindigkeit bewegen.
      • Das Objekt bleibt scharf, der Hintergrund verschwimmt 
    • Verfolgung
    •  

Weitere Einstellungshinweise:

  • PRE-AF
    • benötigt man nur bei langsamen Objektiven und schnellen Motiven. Die Kamera fokussiert ständig, auch wenn kein Knopf gedrückt wurde. Dies benötigt viel Strom und das Objektiv ist ständig in Bewegung.
  • Automatische Gesichtserkennung
    • ist wirklich nur für die Fotografie von Menschen sinnvoll. Werden keine Menschen fotografiert, besteht immer die Gefahr, dass z.B. Strukturen im Mauerwerk oder Baumrinde etc. etc. als Gesicht erkannt werden und falsch fokussiert wird
    • Bei eingeschalteter Gesichtserkennung werden auch Belichtung und Weißabgleich für bessere Gesichtsfarben optimiert. Dies erfolgt natürlich auch als bei fälschlich erkannten Gesichtern.
    • ebenfalls ist sie nicht sinnvoll geeignet, wenn der C-Modus benötigt wird
  • BLENDE AF
    • Wenn diese auf AUS steht, wird nicht mehr durch Drücken des Auslösers fokussiert. Die Fokussierung wird in diesem Falle einer beliebigen Funktionstaste zugewiesen. Halte ich nicht für sinnvoll.
  • Wird ein Makro-Zwischenring verwendet, liefert die Schärfentiefe-Skala keine korrekten Werte mehr.

(aktualisiert 19.10.2023)