(SW mit Rotfilter, ISO Auto2 (200 bis 6400, 1/80sec), DR100, H-1, S+1; Sh+1)

Sowohl in der Kamera bei der Aufnahme als auch nachträglich in der Bearbeitung von RAW-Dateien (bei Fuji RAF) kann unter Verwendungen von Filmsimulationen – ähnlich, zu Presets – der Look verändert werden.

Umfangreiche Informationen findet man im Artikel von Peter Roskothen. Dort findet man auch einen direkten Vergleich der Effekte.

Man simuliert die Verwendung bestimmter Analog-Film-Materialien. Es gibt unterschiedliche Einflüsse auf Farbsättigung, Kontrast, Gradationskurve und der Körnung.

Unter Verwendung von Capture One Pro oder Lightroom Classic, kann man diese Stile auch nachträglich auf RAW-Dateien anwenden.

Mit dem Programm FUJI X RAW STUDIO kann man die Software vom Kamera-Prozessor (Kabel-Anschluss) direkt nutzen, um Veränderungen an RAW-Dateien auf dem Computer zu simulieren und bei Bedarf auch umzusetzen. Es werden JPEG-Dateien erzeugt, die auch aus der Kamera hätten kommen können.

Das spannende ist, dass man die gewählten Einstellung als Presets oder Rezepturen in der Kamera nachbilden und speichern kann. So kann man direkt den JPEG-Look erzeugen, der ansonsten erst in der Nachbearbeitung entstanden wäre. 

Grundsätzlich arbeitet man immer mit einem Filmstil. Wenn man nichts einstellt, ist es PROVIA als Standard.

Bestimmte Effekte benötigen sehr viel Rechenleistung und verlangsamen daher den Prozess in der Kamera. 

Ich selber werde vorwiegend mit Neg. Hi, Classic Chrome und BR (Black and White mit Rot-Filter) arbeiten. Siehe Beispiel oben.

Sollte die Kamera über die Simulation ACROS verfügen, ist diese noch besser als BW.

Mit Fujifilm X-RAW studio APP kann man die Settings simulieren und einstellen.

http://www.f16.click/blog/best-fujifilm-jjpeg-settings

Das besondere an dieser APP ist, dass diese App auf den Prozessor in der Kamera einwirkt und nicht auf den Computer. Man kann sich zwar auch Fotos ansehen, die auf dem Computer liegen, dort aber nicht verändern.

Dies ermöglicht aber dann auch, dass man alle Settings vornehmen kann, die in der jeweiligen Version der eingesetzten Firmware verfügbar sind 

Die Kamera muss in Verbindungs-Einstellung, Verbindungsmodus auf USB RAW-KONV./SICHER. eingestellt sein

Kamera aus und mit Kabel verbinden, danach die Kamera wieder einschalten 

Danach die Kamera einschalten 

Links oben sieht man die Kamera und Firmware-Version, sowie den Batterie-Ladezustand

Die Fotos sind vorher auf den PC zu kopieren und dort auszuwählen.

Unten links kann ausgewählt werden, ob man auch die JPEG Dateien sehen will.

Wurde ein Foto ausgewählt, werden links das Histogramm und die Einstellungen angezeigt.

Rechts sieht man diese Einstellungen erneut, aber mit der Option, sie zu verändern.

Zum Vergleich muss man auf BA über dem Foto klicken. Rechts sieht man dann den Effekt der durchgeführten Änderungen

    • PUSH/PULL-VERARB.
      • Der Belichtungswert (EV) kann von +3 bis -2 in Drittel-Schritten verändert werden
        • Bleibt
    • FILMSIMULATION
      • PROVIANT/STANDARD
          • Standard Farbwiedergabe für Portrait und Landschaft
          • neutraler Stil
          • starke Farben nicht noch zusätzlich verstärkt
      • Velvia/LEBENDIG (+)
        • Farben intensiver und bunter(stark)
        • Kontrastreich, satte Farben, tiefes Schwarz, 
        • für Landschaft, Natur, Macro; nicht für Portraits
        • Diese Simulation neigt dazu Farbkanäle (vor allem Rot) zu übersteuern. Es gehen Details verloren, die man durch Reduzierung der Farbsättigung zurückholen kann
      • ASTIA/WEICH (+)
        • Farben leicht intensiver (Velvia ist besser)
        • Für Portraits im Freien, gute Hauttöne
        • Ähnlich, wie PROVIA aber weniger Kontrast
        • weichere Highlights
        • für Landschaft mit Vegetation und blauem Himmel
      • CLASSIC CHROME
        • kein eigener Film aber Stil des LIFE Magazine
        • Farben weniger
        • Weiche Farben, verstärkte Schattenkontraste, ruhige Ausstrahlung
        • Ergibt kühlen, nostalgischen Look und sorgt dafür, dass die Farben nicht ablenken
        • Weniger Kontrast
        • Für Landschaft, Straße und Architektur 
      • PRO Neg. Hi
        • Mehr Kontrast als Neg. Std
        • Für Portraits im Freien, da realistische Hauttöne
        • Alternative zu ASTIA  (weniger Sättigung)
      • PRO Neg. Std
        • sehr neutral
        • Gedämpfte Farbpalette, wenig Kontrast und geringe Sättigung 
        • Portrait im Studio mit Blitz
        • Alternative zu ASTIA 
        • Hoher Tonwertumfang; es bleiben daher viele Informationen für eine Nacharbeit verfügbar
        • daher der Standard, wenn noch nachgearbeitet werden soll
      • ETERNA/KINO
        • die neutralste Simulation
        • Gedämpfte und entsättigte Farben
        • Tiefe Schatten
        • wenig Kontrast
        • großer Dynamik-Umfang
        • für Videos
        •  
      • ACROS (+)
      • Nimmt Schwarz-Weiß-Fotos mit reicher Abstufung und hervorragender Schärfe auf
      • Die Filter hellen die jeweiligen Farben auf und dunkeln die entsprechenden Komplementärfarben ab
      • hierzu gibt es folgenden interessanten Link
      • .
      • In ACROS ist eine analoge Filmkornsimulation integriert. In Abhängigkeit des ISO-Wertes wird das Bildrauschen in ein analog wirkendes Filmkorn umgewandelt. Auch sehr hohe ISO-Werte führen noch zu guten Ergebnissen. Dies nennt sich Noise Shaping und ist ausschließlich im Kamera-internen Konverter verfügbar.
      • ACROS+GELB-FILTER
        • Dunkelt Violett und Blautöne ab
        •  
      • ACROS+ROT-FILTER
          • Blau- und Grüntöne
          • Verstärkt Kontrast und dunkelt Himmel deutlich nach
        •  
      • ACROS+GRÜN-FILTER
        • Blau wird heller
        • Vertieft Rot- und Brauntönen
        • Gut für Portrait
        •  
      • SCHWARZWEISS
        • neutral bis langweilig
        • Schatten und Höhen sollten verstärkt werden
        • Rauschtreduzierung sollte verringert werden, damit mehr Details gezeigt werden
      • SW+GELB-FILTER
        • leichte Erhöhung des Kontrastes
        • gelbe Flächen führen zu einem helleren Grau, Komplementärfarben werden dunkler
      • SW+ROT-FILTER
        • Hauttöne werden heller und Unreinheiten reduziert
        • Blauer Himmel (Komplementärfarbe zu Rot) dunkler mit mehr Kontrast bei den Wolken
      • SW+GRÜN-FILTER
        • Rot wird dunkler
      • SEPIA
        • auf alt getrimmt mit Gelbstich
    • S&W-EINST.(ACR..)
      • Wenn ACROS oder SW gewählt wurde, kann hier von +9 bis -9 der Kontrast? Eingestellt werden
    • KÖRNUNGSEFFEKT
      • künstliches Rauschen 
      • Sollte auf AUS bleiben und vor allem bei ACROS nicht eingesetzt werden, da diese Simulation bereits eine Körnung erzeugt
      • erzeugt mehr Textur und Mikrokontrast
    • FARBE CHROMEFF…
      • Sollte auf Aus bleiben
    • Weißabgleich 
    • WA verschieben
      • R:4 B:-5 ergibt schöne Wärme
    • TON LICHTER
      • Von +4 bis -2
    • SCHATTEN TON
      • von +4 bis -2
    • .
      • Wird der Dynamikumfang erweitert, werden Schatten angehoben und Glanzlichter reduziert.
      • Bei TON LICHTER und SCHATTEN TON erfolgt eine Einstellung getrennt
      • um den Kontrast zu erhöhen, sollte bei beide Parameter auf Plus-Werte gestellt werden
    • .
    • FARBE
      • von +4 bis -4
      • wird die Sättigung reduziert, sieht man ggf. mehr Details
    • SCHÄRFE
      • von +4 bis -4
    • RAUSCHREDUKTION
      • von +4 bis -4
      • Wenn es kein Rauschen gibt, ist auch keine Veränderung festzustellen 
      • bei -4 gibt es ein Abbildung vom Korn aber auch maximale Details
    • OBJEKTIVMOD.-OPT
      • sollte immer auf AN
    • FARBRAUM
      • sRGB oder Adobe RGB
      • Immer sRGB wählen, da dies zu den Möglichkeiten der Endgeräte passt
      • beide bilden 16,7 Mio Farben ab. Da Adobe RGB einen größeren Farbraum mit der gleichen Anzahl von Farben füllt, sind die Lücken zwischen benachbarten Farben größer.
    • BILD DREHEN
      • immer auf Original 

Nach der Konvertierung wird ein JPG mit (1) erstellt. Das alte JPG bleibt somit zum Vergleich erhalten 

Geht man jetzt auf Speichern, kann man dem Profil einen  Namen vergeben,

Z.B. farbig warm

Dies könnte beim nächsten RAW Bild dann zur schnellen Konvertierung herangezogen werden.

Auf der Kamera…

Eine Auflistung von Rezepten, Links dazu und Beispielbildern gibt es auf einer eigenen Seite.

Hier jetzt ein konkreter Vergleich. Außer der Filmsimulation wurde keine andere Einstellung verändert.


PROVIA / STANDARD

VELVIA / LEBENDIG


ASTIA / WEICH

CLASSIC CHROME


Pro Neg Hi

Pro Neg Std


ETERNA

SEPIA


ACROS

SCHWARZWEISS


ACROS Gelb

SW Gelb


ACROS Rot

SW Rot


ACROS Grün

SW Grün


PROVIA

VELVIA


ASTIA

CLASSIC CHROME

Bei der X-T10 gibt es die Simulation Acros nicht

Beide sind mit Extremwerten eingestellt: T-Licher -2; T-Schatten +2; Schärfe +2; Rauschen -2

Links ist Schwarzweiß ohne Filter und Rechts mit Rotfilter. Der Mittelteil mit Bäumen und Bergen ist identisch. Mit Rotfilter werden Blauwerte (Himmel zwischen den Wolken) stärker abgedunkelt. Wesentlich für den unterschiedlichen Bildeindruck ist aber, dass das Getreide mit Rotfilter sehr viel heller und natürlicher wirkt.

Die gleiche Aufnahme mit Neg. Hi und Neg .Std.; Links (High) sind die Farbtöne beim Getreide natürlicher. Der Rest des Bildes ist nahezu identisch.

Jetzt wurde Neg. Hi mit CC Classic Chrome verglichen. Das Getreide liegt bei CC etwas zwischen Hi und Std. 

Für Feld und Wolken würde ich daher BR (C7)und Neg. Hi (C4) bevorzugen.

Links BR (Rot-Filter) und rechts BG (Gelb-Filter). Beim Gelbfilter wurden die Grüntöne sehr verstärkt und abgedunkelt. Die Wolken sind nahezu identisch. Daher ist auch hier BR (C7) mein Favorit.

Hier noch einmal Rot (links) und Gelb. Der Filter macht hier den entscheidenden Unterschied, ob die grüne Fläche noch Licht reflektiert oder nicht. Erst durch die hellen Stellen kommen auch die Pferde wieder in den sichtbaren Bereich.

Hier sind jetzt beide Fotos mit Classic Chrome erstellt. Links F/4 und ISO 200 und rechts F/13 und ISO 800. Alle anderen Parameter sind identisch. Es gibt offensichtlich keine perfekte Einstellung für alles.