Foto-Philosophisches
Edward Hopper – der bekannte amerikanische Maler aus den 20er-Jahren – wurde einmal (sinngemäß) zitiert mit „Könnte ich fotografieren, müsste ich nicht malen“.
Für mich gilt dieser Spruch in umgekehrter Weise. Manchmal werde ich auf der Straße gefragt, ob ich schöne Fotos gemacht habe und alle sind überrascht, wenn ich antworte „das wird sich zuhause zeigen“. Auf der Straße nehme ich häufig nur das „Material“ mit, welches ich am Computer gestalte.
Wie die Wirklichkeit aussieht ist mir meistens egal. Sehr gerne schneide ich nur einen kleinen Ausschnitt aus und verändere diesen. Oder ich überblende mehrere Fotos oder ändere die Farben etc.
Inzwischen weiß ich, dass mein Geschmack nicht unbedingt kompatibel mit dem von anderen Personen ist. Damit kann ich leben.
Einfach stillos
Fotografen, die etwas auf sich halten, benötigen einen eigenen Stil, eine Bildsprache mit Wieder-Erkennungswert.
Ich bin einfach stillos oder stillos einfach.
Alles, was sich schnell bewegt oder diskutieren will, gehört nicht zu meinen bevorzugten Motiven. Wildlife, Menschen, Sport, Action etc. interessiert mich nur durch Zufall. Ich suche Strukturen, Formen, Flächen, Muster etc., welche ich vor allem in der Stadt und bei architektonischen oder technischen Motiven finde.
technical Downgrading bzw. Rightsizing
Diese englischen Begriffe beschreiben sehr gut, wie ich mittlerweile vorgehe. In der Vergangenheit hatte ich – wie sicherlich viele andere auch – auf die Sensorgröße, Anzahl der Pixel, Geschwindigkeit und Optionen beim Autofokus etc. geachtet.
Nachdem ich vieles ausprobiert hatte, bin ich technisch wieder auf dem Stand von 2012 (Objektive teilweise noch älter) – 2016. Für mich ist dies aber nicht mit einer Reduzierung meiner Möglichkeiten (Downgrading) verbunden. Aufgrund meiner priorisierten Motive benötige ich keinen Autofokus mit Gesichtserkennung, einen extrem schnellen Verschluss oder Nachtsicht-Fähigkeiten. Daher ist das, was ich einsetze, genau richtig (Rightsizing).
Ich wechsele immer noch sehr häufig meine Objektive. Dies aber nicht, um höhere Lichtstärken oder eine bessere Stabilisierung zu erzielen. Häufig setze ich auch Altglas mit Adaptern ein, arbeite mit manuellem Fokus und spiele mit anderen Brennweiten.
Kontakt zu Gleichgesinnten wäre schön